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Gegründet im Herbst 1994 durch Franz Grabmaier, Gerhard Putz und Wilhelm Wittmann, die schon als Studenten in den 70ern ihre erste gemeinsame Band gegründet hatten.
Die Begeisterung für die Musik der 20er und 30er Jahre geht auf die Mitte der 70er Jahre zurück, als das heute schon legendäre Pasadena Roof Orchestra aus Großbritannien ein Konzert im Audimax der Universität Regensburg gab.
Franz Grabmaier, damals noch Schüler bei den Regensburger Domspatzen und rein zufällig als Kartenabreißer für dieses Konzert verpflichtet, war von dem noch nie gehörten, jazzig-beschwingten und mitreißenden Sound begeistert.
Damals entstand der Gedanke, einmal selbst ein ähnliches Orchester zu leiten. Aber das sollte noch fast 20 Jahre dauern ...


Das junge Grammophon-Orchester im Juni 1996 in Regensburg

1994 fing man mit einer 8-köpfigen Besetzung zu proben an. Im Laufe der Zeit kamen durch Empfehlung und Mundpropaganda neue Ensemblemitglieder dazu, einige warfen das Handtuch weil Zeitaufwand und musikalische Ansprüche immer höher wurden.
Nach 10 Jahren war endlich die Idealbesetzung erreicht.




Was hier so einfach klingt warf in der Praxis einige Probleme auf:

Vor allem: Woher sollte man die Originalarrangements der Musikstücke bekommen.

Aber auch: Wie wurden die Stücke damals gespielt (Tempo, Phrasierung, spez. Effekte z.B. besondere Dämpfer bei Trompeten)

Die Notensuche war der schwierigste Part und es erforderte viel Zeit und zum Teil auch Überredungskunst um an originales Notenmaterial zu kommen. (Archivexemplare von Musikverlagen, Nachlässe von Orchesterleitern und Musikern, regelmäßiges Absuchen von Flohmärkten, Recherche in Musikbibliotheken und im Internet).

Als besonderer Glückfall erwies sich das zweite Gastspiel des Pasadena Roof Orchestra im November 1994 in Regensburg. Nach dem Konzert kam man mit dem Orchesterleiter John Arthy ins Gespräch und John zeigte sich sehr liebenswürdig und ungewöhnlich hilfsbereit als er von unseren „Startschwierigkeiten“ mit der Notensuche hörte. Er versprach etwas für uns zu tun und tatsächlich erhielten wir nach einigen Monaten ein Päckchen mit etwa 20 wundervollen Stücken und eine Adresse in den USA.

Dahinter verbarg sich ein ehemaliger Bandleader und passionierter Notensammler, der im Laufe der Jahre ein beeindruckendes Archiv mit Unterhaltungsmusik zusammengetragen hatte. Damit waren wir unsere Hauptsorge los ...

Um die Stücke wieder im Originalsound erklingen zu lassen, musste man zunächst eine Vorstellung bekommen wie es damals wirklich klang.

Dazu wurden anfangs noch Schellackplatten gesammelt und auf einem alten Trichtergrammophon abgespielt, später überspielten wir alle Schellacks auf CD und konnten durch das Internet mit Schellacksammlern Verbindung aufnehmen, die uns Aufnahmen zur Verfügung stellten. Inzwischen umfasst unser Tonarchiv über 2000 Originalaufnahmen!

Daneben führten wir immer wieder Gespräche mit zumeist hochbetagten Künstlern und Musikern, um aus erster Hand Informationen über die frühere Aufführungs- und Musizierpraxis zu bekommen.




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